Mineralien, Fossilien
Geologie im Alpstein
 

DER ALPSTEIN UND SEINE HÖHLEN

Die wohl bekannteste Höhle im Alpstein ist die Kristallhöhle Kobelwald. Diese ist als Schauhöhle touristisch erschlossen und kann unter Begleitung eines Höhlenführers oder einer Höhlenführerin besichtigt werden. Ebenfalls bekannt ist die Säntishöhle, welche sich in der Säntis-Nordwand befindet. Voraussetzungen für einen Besuch dieser Höhle sind aber Erfahrung im Klettern sowie gute Höhlenkenntnisse. Nicht selten besucht wird die einfacher zu begehende Furgglenhöhle nahe der Furgglenalp.

Bestens bekannt sind die Wildkirchli-Höhlen, durch welche gar ein Wanderweg führt. Aus diesen stammen Zahn- und Knochenfunde von Höhlenbären, welche schon vor fast 200 Jahren entdeckt und erstmals beschrieben wurden. Bei zwei Grabungen zu Forschungszwecken, die erste kurz nach 1900, konnte viel entsprechendes Gut gesammelt werden. Dieses Material befindet sich heute mehrheitlich in der Sammlung des Naturmuseums St.Gallen – aktuell läuft dort gerade ein Projekt zur besseren Erforschung dieser Aufsammlungen.

Speziell sind Höhlen, in deren Höhlengängen ganzjährig Eis anzutreffen ist: in den beiden Eishöhlen nahe der Chreialp im südlichen Alpstein sowie in jener bei der Hinteren Öhrligrueb schmilzt das Eis auch im Sommer nicht ab. Während in den meisten Höhlen und Höhlengängen die Lufttemperaturen konstant bei 6 bis 8 Grad Celsius liegen, herrschen in den Eishöhlen lediglich Lufttemperaturen von 2 bis 5 Grad Celsius, was zum Abschmelzen des Eises nicht ausreicht.

Höhlen entstehen über Jahrtausende. Durch die Klimaveränderung, aber auch durch die immer höhere Anzahl Besucher können die Höhlenfauna und die Flora sehr strapaziert werden. Ein sehr wichtiges Thema ist deshalb der Höhlenschutz. Im Winter werden Höhlen als Überwinterungsplatz für Fledermäuse genutzt, daher sollten auf Befahrungen im Winter verzichtet werden. Kristalle, Stalaktiten und Stalagmiten sollten weder berührt noch abgeschlagen werden.

 

Alte Fotografie: Emil Bächler beim Vermessen von Höhlenbären-Knochen aus dem Wildkirchli.