DIE MINERALFUNDSTELLEN DES ALPSTEINS
In der vorliegenden Arbeit ist es nicht möglich, eine umfassende Übersicht über alle Mineralvorkommen des Alpsteins zu vermitteln. Die nachfolgend aufgeführten Fundstellen sind wohl die bedeutendsten der bisher bekannten Fundlokalitäten dieses Gebietes. Sie sollen die verschiedenen Typen von Mineralvorkommen dokumentieren. Ausführlichere Beschreibungen der verschiedenen Fundstellen – wie auch der Mineralien – sind aufgeführt im Buch „Mineralien im Alpstein“ (Kürsteiner und Soom 2007).
Die Kristallhöhle Kobelwald - eine Schauhöhle
Im St. Galler Rheintal nahe Oberriet befindet sich eine der attraktivsten Schauhöhlen der Schweiz: die Kristallhöhle Kobelwald. In dieser Schauhöhle lassen sich speläologische, geologische, hydrologische und mineralogische Aspekte studieren – was sie für die Schweiz so einzigartig macht. Die Höhle enthält eines der größten Calcit-Vorkommen der Schweiz. Sie ist im Geotopinventar des Kantons St. Gallen sowie im Schutzplan der Gemeinde Oberriet aufgeführt.
Die Kristallhöhle Kobelwald zieht alljährlich tausende Besucher in ihren Bann. Die Höhlenatmosphäre, die Kristalle, die Tropfsteine, das rauschende Wasser sowie die Lichtverhältnisse üben eine große Faszination aus. Es handelt sich um die einzige touristisch erschlossene, wasserführende Höhle mit einem großen Calcit-Vorkommen der Schweiz.
Nach einheimischer Überlieferung wurde die Höhle von einem Jäger bereits im Jahr 1682 entdeckt. Der Hauptgang der Höhle ist 367 m lang. Davon sind die ersten 128 m ausgebaut und touristisch erschlossen. Die Gesamtlänge der Höhle, das heißt die Summe aller bekannten Ganglängen, beträgt 665 m. Der ziemlich winklig und unregelmäßig verlaufende Hauptgang wird fast auf der ganzen Länge von einem Bach durchflossen.
Vorplatz der als Schauhöhle betriebenen Kristallhöhle Kobelwald. Foto: Armin Heinzer.
Das Mineral Calcit findet sich hauptsächlich im vorderen Teil der Höhle, während Sinterbildungen wie Tropfsteine vor allem im hinteren Höhlenteil vorkommen. Der Calcit ist vorwiegend als Rhomboeder mit Kantenlängen bis über 20 cm ausgebildet und überzieht ganze Wand- und Bodenflächen der Höhle. Ebenfalls recht häufig sind Skalenoeder bis zu 30 cm Länge. Die Calcite sind weiß oder in verschiedenen Grautönen gefärbt. Auch farblos-durchsichtige Kristalle mit Doppelspat-Charakter kommen vor: legt man ein klares Spaltrhomboeder auf ein mit einer Linie versehenes Papier, dann erscheint diese Linie, durch den Kristall betrachtet, doppelt.
Calcitkristalle in der Ersten Halle. Foto: Pius Vorburger.
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Zwei ineinander verwachsene Calcit-Rhomboeder. Breite 3.5 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Calcit-Skalenoeder. Kristallhöhle Kobelwald. Länge 15 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Infos zum Besuch der Höhle finden sich unter: www.kristallhoehle.ch. Zur Kristallhöhle Kobelwald und deren Mineralvorkommen wurde ein Buch herausgegeben (Kürsteiner, Stünzi und Filipponi 2004).
Dürrschrennenhöhle
In der Gegend der Dürrschrennen, nördlich des Weges (Seealpsee-) Chobel-Äscher unterhalb der Ebenalp, befindet sich eine mächtige, beinahe senkrechte Felswand aus Helvetischem Kieselkalk. In einem Querbruch der horizontal verlaufenden, ca. 50 m hohen Felswand liegt die Dürrschrennenhöhle. Diese Höhle ist sicher die bekannteste und bedeutendste Mineralfundstelle des Alpsteins. Aus ihr stammen besonders schöne Fluorit- und Calcitstufen, welche zudem noch kleinste Quärzchen enthalten können.
Die Höhle ist 34 m tief, bis 9,5 m breit und 18,5 m hoch (Bächler 1905). Der Fluorit kommt sowohl in Drusen im Gestein als auch als gangartige Füllung vertikaler Spalten vor. Wo der Fluorit dem Kalkstein aufsitzt, ist dieser stark zersetzt und besteht aus einer rostbraunen, limonitischen Masse, welche viele idiomorphe Quärzchen enthält. Die nur millimeterlangen Quärzchen sind häufig als Doppelender ausgebildet. Zuweilen sind auch die Zwischenräume der verschiedenen Fluoritwürfel mit dieser Masse gefüllt. Frei gewachsene Fluoritkristalle kommen nicht vor. Es konnte eine riesige Menge an Fluoritstufen geborgen werden; teilweise mit Längen von über 60 cm.
Der Fluorit ist meist als Würfel mit Kantenlängen von bis zu 11,5 cm auskristallisiert, seltener als Kombination Würfel-Rhombendodekaeder mit geringerer Kantenlänge. Der Fluorit ist in der Regel hell- bis sattgrün gefärbt; nur selten tauchen hell- bis dunkelviolette oder rosarote Farbtöne auf. Auch graue, weisse sowie fast farblose Fluorite kommen gelegentlich vor. Grosse Kristalle sind fast durchwegs dunkelgrün gefärbt, während die übrigen Farbtöne fast ausschliesslich bei den kleineren Fluoriten beobachtet werden können. Die interessantesten Stufen sind wohl diejenigen, auf denen grüne und violette Farbtöne neben- oder gar übereinander vorkommen. Nach Bill, Sierro und Lacroix (1967) ist für die grüne Farbe der Fluorite dieser Fundstelle das Element Samarium (Sm 2+) verantwortlich.
Neben Fluorit enthält die Dürrschrennenhöhle im Boden und an den Wänden Calcit. Dieser ist jünger als der Fluorit, sitzt er doch häufig letzterem auf. Der Calcit ist durchwegs als Skalenoeder ausgebildet. Er ist schneeweiss, gräulich oder hellgelblich bis rötlich-braun gefärbt. Besonders schön sind diejenigen Mineralstufen, bei denen schneeweisse Calcitkristalle in mehreren Gruppen, häufig sternförmig oder radialstrahlig angeordnet, sattgrünem Fluorit aufsitzen. Calcit-Zwillinge kommen ebenfalls vor. Die Grösse der Kristalle übersteigt kaum 5 cm.
Die Dürrschrennenhöhle steht unter Naturschutz und ist auf der Liste der Geotope nationaler Bedeutung aufgeführt.
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Dürrschrennenhöhle, im oberen Drittel eines vertikalen Bruchsystems gelegen.
Foto: Bernhard Lämmler.
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Fluoritstufe mit aufgewachsenen Calcitkristallen. Dürrschrennenhöhle. Breite 15 cm. Sammlung Naturmuseum St.Gallen, Foto: Stefan Rohner.
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Mineralstufe mit hellgrünen und lila Fluorit-kristallen sowie mit weissem Calcit. Dürrschrennenhöhle. Breite 11 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Fluorit, hellgrün und lila, als Kombination Würfel-Rhombendodekaeder sowie weisse, skalenoedrisch ausgebildete Calcitkristalle. Bild-Ausschnitt aus obiger Abbildung. Bildbreite 6 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Stufe mit hellvioletten Fluorit-Kristallen. Dürrschrennenhöhle. Breite 4.5 cm.
Sammlung Naturhistorisches Museum Bern, Foto: Thomas Schüpbach.
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Chobelwand
In einer westlich der Dürrschrennenhöhle gelegenen Felswand befinden sich in einer markanten Bruchspalte mehrere Ausweitungen, in welchen verschiedentlich Fluorit, Calcit und Quarz gesammelt werden konnten. Bächler E. (1905) beschrieb zwei dieser Ausweitungen unter dem Namen "Calcitloch und Fluoritgrotte Dürrschrennen“. Da diese Bezeichnung leicht zu Verwechslungen mit der weitaus bekannteren, ca. 150 m weiter östlich gelegenen Dürrschrennenhöhle führen kann, benannten Kürsteiner und Soom (1986) die Fundlokalität "Chobelwand".
Die Mineralparagenese entspricht derjenigen der Dürrschrennenhöhle. Die Fluorite der Chobelwand, welche seit 1980 unter Naturschutz steht, gehören wohl zu den schönsten, in den Kalkalpen der Schweiz je gefundenen Fluoriten. Sie imponieren durch ihre Grösse und durch ihre bläulichen bis sattgrünen Farbtöne. Das Mineral kommt als derbe Gangfüllung vor und ist meistens von einer braunen Masse von idiomorphen, nur selten mehr als 1 mm langen Quärzchen umgeben. Der Fluorit ist entweder als Würfel mit höchstens 5 cm langen Kanten oder als Kombination Würfel-Rhombendodekaeder mit Kantenlängen von höchstens 3 cm ausgebildet.
Der Calcit ist dasjenige Mineral, das in der Chobelwand weitaus am häufigsten vorkommt. Man findet das gelblich-weisse oder vereinzelt auch hellgrau bis weiss gefärbte Mineral entweder den Kluftwänden aufgelagert und meist mit lehmiger Erde bedeckt oder als Überzug von Gesteinsbruchstücken im Lehm. Der Calcit ist bezüglich seiner Formen sicher das interessanteste Mineral dieser Fundstelle. Es können zwei Ausbildungsformen unterschieden werden:
- Bis zu 10 cm lange Skalenoeder, die das Muttergestein (Kluftwände oder lose Gesteinsbrocken) wie ein Rasen überziehen und sehr schöne Platten bilden.
- Bis zu 40 cm lange keulenförmige (gekrümmte) Zwillinge nach dem negativen Rhomboeder f, die gegen die Aufwachsstelle hin eine auffallende Verjüngung aufweisen ("Federcalcite“). Es wurden dabei Zwillingskristalle beobachtet, die an der Spitze einen V-förmigen einspringenden Winkel zeigen und solche, deren Spitze geschlossen ist (sogenannte lanzettförmige Zwillinge). Beiden Formen scheint das gleiche Zwillingsgesetz zu Grunde zu liegen, da auch alle Übergangsformen zwischen beiden Typen ausgebildet sind.
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Chobelwand. Die Mineralfundstellen befinden sich in der grossen vertikalen Spalte etwas rechts der Bildmitte.
Foto: Bernhard Lämmler.
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Chobelwand: der Kluftwand sind massenhaft Calcit-Kristalle aufgewachsen.
Foto: Bernhard Lämmler.
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Fluoritstufe. Chobelwand. Breite 28 cm. Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Fluorit-Stufe mit brauner Masse aus winzigen Quarzkriställchen. Chobelwand. Breite 8 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Peter Kürsteiner.
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Fluorit in würfelförmiger Ausbildung. Chobel-wand. Breite der Stufe 8 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Würfelförmig ausgebildete Fluoritkristalle. Chobelwand. Breite der Stufe 6 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Michael Soom.
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Calcitstufe. Chobelwand. Breite der Stufe 33 cm. Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Michael Soom.
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Calcit. Chobelwand. Höhe der Stufe 6 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Calcit, V-förmiger Zwilling. Chobelwand. Länge 6.5 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Michael Soom.
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Lanzettförmiger Calcit-Zwilling. Chobelwand. Länge 5.5 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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„Artischokken-Calcit“. Chobelwand. Höhe 15 cm.
Sammlung und Foto: Bruno Knechtle.
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Füessler
Bei der Lokalität Füessler (östlich von Dürrschrennen gelegen) kommen in verschiedenen Verwerfungsklüften Fluorit und Quarz vor. Die Spaltenfüllung besteht aus einer Calcitbrekzie, Lehmlagen und stark zersetztem sowie schnell zerbröckelndem Gestein mit bänderartig vorkommendem Fluorit in würfelförmiger Ausbildung. Die Kantenlängen der Fluoritwürfel betragen meist 3 bis 6 mm und nur vereinzelt maximal 12 mm. Die Kristalle sind von hellvioletter, weisser oder seltener von flaschengrüner Farbe. Vereinzelt findet sich eine jüngere Fluoritgeneration von weisser Farbe. Das Kluftnebengestein ist hydrothermal ausgelaugt. An den Kluftwänden sind neben dem Fluorit kleinste Quärzchen auskristallisiert.
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Hellvioletter Fluorit mit aufgewachsener jüngerer Generation (weiss, mit starker Wachstums-Zonierung). Füessler. Breite der Stufe 5.5 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Vorder-Öhrligrueb
Unter Sammlern für Funde winziger Quarze bekannt geworden ist die nähere Umgebung des Öhrli, in der Nordkette westlich des Säntis gelegen. In schmalen Kluftrissen dem Calcit aufgewachsen oder häufig losgelöst im Gesteinsschutt finden sich kleine Quarze, so genannte „Öhrli-Diamanten“. Es handelt sich dabei um durchsichtige, kurzprismatische, höchstens 2.5 cm lange Kriställchen mit ausgeprägtem Oberflächenglanz. Es sind fast ausschliesslich Doppelender; Zepterquarze kommen ebenfalls vor. Eine jüngere Generation der Quärzchen weist teilweise braune Erdöl-Einschlüsse auf.
Die Calcite sind in mannigfachen flachen bis steilen Formen auskristallisiert. Häufig ist das Skalenoeder v, dagegen fehlt das Normalrhomboeder r. Auf kleinstem Raum können bis vier verschiedene Formen und Generationen beobachtet werden. Die Skalenoeder sind stark eisenhaltig. Sie sind von der Basis zur Spitze hin abnehmend mit Eisen gesättigt. Dem Calcit ist oft Limonit aufgewachsen. Erdöl ist relativ häufig, aber unregelmässig im Calcit eingeschlossen. Weiter wurde stark verwitterter, limonengelber, immer dem Calcit aufgelagerter Dolomit gefunden. Er ist höchstens 1 mm lang ausgebildet.
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Quarzkristalle ("Öhrli-Diamanten"). Vorder- Öhrligrueb. Länge des grössten Kristalls 15 mm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Michael Soom.
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Säntisgipfel
Vom Säntisgipfel stammen sowohl lose im Geröll vorkommende als auch im Gestein eingewachsene Pyritkugeln mit einem Durchmesser von bis zu 6 cm. Meist sind die radialstrahligen Kugeln an ihrer Oberfläche oxidiert; in frischem oder aufgeschlagenem Zustand sind sie hellgelb, metallisch glänzend.
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Kugelförmiger Pyrit. Säntisgipfel. Breite 8 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Michael Soom.
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Tierwis-Girenspitz
Direkt am Weg von der Tierwis zum Girenspitz-Sattel konnte schon kurz nach 1900 ein Fluorit-Vorkommen entdeckt werden. Das Mineral tritt in einer horizontal orientierten Dislokationskluft der Schrattenkalk-Formation auf. Die rötlichviolett bis dunkelviolett gefärbten Fluorite sind als durchwegs schlecht erhaltene Würfel mit die Kanten abstumpfenden Rhombendodekaeder-Flächen auskristallisiert, mit Kantenlängen von maximal 5 cm.
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Violette, schlecht erhaltene Fluoritkristalle. Tierwis-Girenspitz. Breite 6.5 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Blattenberg
Im Schrattenkalk des Blattenberges südlich von Oberriet konnten an mehreren Stellen Mineralien gesammelt werden. Bekannt geworden ist der Blattenberg für Funde sogenannter Sternquarze, 1-2 cm grosse Quarzaggregate mit gut sichtbarer, orangegelber Fluoreszenz. Weiter kommt der Quarz in der normalprismatischen Form sowie seltener als Zepter ausgebildet vor.
Neben Quarz und Chalcedon, welcher bei den Sternquarzen die Aufwachsbasis für erstere bildet, findet sich in diesem Fundgebiet Calcit. An den Kluftwänden ist dieser rhomboedrisch auskristallisiert und bildet eine parkettartige Struktur. Zudem kommen bis 8 cm breite Calcitkristalle in flachrhomboedrischer Ausbildung (sogenannte Fingernagel-Form) vor.
Dolomit erscheint in der sattelförmig gekrümmten Form. Die weissen oder gelblich-weissen Kristalle sind etwa 0.5 mm lang und bilden sehr schöne Rasen und oftmals knollige Aggregate.
Fluorit tritt als letzte Mineralbildung auf und ist nur sehr spärlich anzutreffen. Er kommt in farblosen, ca. 1 mm langen Würfelchen vor, welche eine schwache Fluoreszenz zeigen.
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Sternquarz. Blattenberg. Bildbreite 3 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Quarz mit aufgewachsener Zepterbildung, welche einen verjüngten Durchmesser aufweist. Ruine Blatten. Länge 4 mm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Quarzaggregat mit mehrfacher Zepterbildung: einem langprismatischen Kristall sind an beiden Enden bis zu drei Zeptergenerationen aufgewachsen. Ruine Blatten. Länge Quarzaggregat 6 mm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Cholloch
Im Chräzerenwald bei Eggerstanden sind Sandstein-Schichten der Subalpinen Molasse anstehend. In meist mit Lehm gefüllten Hohlräumen zwischen den schräg gelagerten Sandsteinblöcken konnten wiederholt schöne Calcite gefunden werden. Diese sind durchwegs als Skalenoeder ausgebildet, welche gehäuft an der Basis verzwillingt sind. Die grössten Skalenoeder weisen eine Länge von 21 cm auf; die Basiszwillinge sind bis 21.5 cm lang. Unter kurzwelligem Licht fluoreszieren die meist milchig-weissen Calcite schwach rot, unter langwelligem Licht sind sie stark dunkelrot gefärbt.
Calcit-Skalenoeder mit beidseits frei ausgebkildeten Kristallflächen. Cholloch. Kristallbreite 4 cm. Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Calcit: frei ausgebildeter Basiszwilling. Cholloch. Breite 7.5 cm.
Sammlung Peter Kürsteiner, Foto: Thomas Schüpbach.
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Literaturverzeichnis
Bächler Emil (1905): Beiträge zur Kenntnis der Höhlen des Säntisgebirges. Jahrbuch St. Gallische Naturwissenschaftliche Gesellschaft für das Vereinsjahr 1904, 239-309.
Bill H., Sierro J. und Lacroix R. (1967): Origin of coloration in some fluorites. Amer. Mineralogist 52, 1003-1008.
Kürsteiner Peter und Soom Michael (1986): Chobelwand – Fluoritfundstelle im Alpstein. Schweizer Strahler 7, 205-219.
Kürsteiner Peter und Soom Michael (2007): Mineralien im Alpstein. Appenzeller Verlag, Herisau.
Kürsteiner Peter, Stünzi Hans und Filipponi Marco (2004): Die Kristallhöhle Kobelwald. Verkehrsverein Kobelwald, Oberriet.